

Schlafen Sie gut!

Rund ein Drittel unseres Lebens verbringen wir schlafend. Wir haben – bei durchschnittlich acht Stunden Schlaf pro Nacht als Erwachsene – in einem Alter von 30 Jahren rechnerisch bereits 11,82 Jahre des Lebens „verschlafen“.
Schlafen und Wachsein wird von unserer inneren Uhr bestimmt. Sie wird vor allem durch das Licht am Morgen und die Dunkelheit nachts gesteuert und beeinflusst körperliche Reaktionen. Außerdem ist der natürliche Schlafdruck, d. h. die über den Tag aufgebaute, körperlich bedingte Müdigkeit, von Bedeutung. Auch die Gene spielen eine Rolle, denn sie legen den Grundstein für das Schlafmuster: Kurz- oder Langschläfer, Lerchen oder Nachteulen.
Außerdem hat die Zeit, in der wir leben, Einfluss auf den Stellenwert des Schlafs. In unserer westlichen Leistungsgesellschaft stehen Aktivität und Effektivität im Vorder- grund des täglichen Lebens: Wir sind ständig erreichbar und können oft nicht abschalten. Dabei verkürzen viele ihre Nachtruhe und verringern somit auch ihre Regenerationsphase – denn Schlafen ist für unseren Körper eine Akku-Auflade-Phase.
Schlafen ist lebensnotwendig
Guter und ausreichender Schlaf ist also nicht überflüssig oder überbewertet, sondern eine wichtige Voraussetzung für das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit am Tag.
Faktoren, die unseren Schlaf beeinflussen
Unser Schlaf wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst: Licht und Dunkelheit, die innere biologische Uhr und die Ausschüttung körpereigener Hormone. Aber auch das psychische Befinden, körperliche Aktivität, Lärm, Arbeitszeiten, soziale und berufliche Einflüsse und nicht zuletzt der Konsum von stimulierenden oder beruhigenden Substanzen sowie die Ernährung können sich auf unseren Schlaf auswirken.
Die Bedeutung des Lichts
Licht ist ein wichtiger Bestandteil unserer Umwelt und unseres Lebens. Über das Auge steuert das Licht unsere innere biologische Uhr. Die Lichtinformation wird vom sogenannten suprachiasmatischen Nucleus (SCN; Struktur im Gehirn) zur Zirbeldrüse weitergeleitet. Dieses Organ ist für die Ausschüttung von Melatonin verantwortlich.
Licht und Dunkelheit steuern unsere innere Uhr

Was haben Schlaf und Ernährung miteinander zu tun?
Ob wir entspannt durchschlafen und morgens frisch und munter aus den Federn steigen, kann auch von unserer Ernährung abhängen. Denn bestimmte Lebensmittel aktivieren unseren Organismus, kurbeln den Kreislauf an und können so die Schlafqualität beeinträchtigen. Hierzu zählen auch koffeinhaltige Getränke wie Kaffee und Cola.
Auch schwer verdauliches Essen am Abend ist nicht gerade schlaffördernd, denn Leber, Galle, Magen und Darm müssen dann intensiv arbeiten. Zu den schwer verdaulichen Nahrungsmitteln zählen beispielsweise fettes Fleisch, wie Schweinebraten, Pommes frites oder Bratkartoffeln, Kohl, oder Paprika. Die Verträglichkeit kann aber individuell unterschiedlich empfunden werden.
Die moderne Schlafforschung und -medizin beschäftigt sich immer mehr mit dem Thema Schlaf und Ernährung. Eine besonders wichtige Rolle spielt dabei auch der Botenstoff Melatonin.

Die Bedeutung von Melatonin für unseren Schlaf
Melatonin ist ein Botenstoff, der unseren Tag-Nacht- Rhythmus reguliert. Es wird größtenteils im Zwischen- hirn durch Umwandlung von Serotonin hergestellt. Aller- dings wird seine Produktion durch Licht gehemmt. Erst wenn es dunkel wird, beginnt unser Körper, Serotonin in Melatonin umzuwandeln. Steigt der Melatoninspiegel im Blut an, richtet sich unser Körper darauf ein, zu schla- fen. Das bedeutet, dass zum Beispiel Körperkerntempe- ratur und Blutdruck gesenkt und der Energieverbrauch herabgesetzt werden.
Melatonin kann dem Körper auch über die Nahrung zugeführt werden. Es ist in vielen tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln enthalten.